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Ist eine Stereoanlage noch zeitgemäß?

Auna StereoanlagenAm Anfang war die Schallplatte, genauer gesagt, die Schellack-Platte. Auf einem Grammophon, welches später dem Plattenspieler weichen musste, wurden die flachen Scheiben in Musik umgewandelt. Das Tonband und das Tapedeck kamen und gingen. Vom MD-Player ganz zu schweigen. Die CD verdrängte die Schallplatte. Die MP3 die CD. Was blieb, war die Stereoanlage. Durch wilde und harte Zeiten musste sich die Stereoanlage ihren Weg bahnen. Flexibel bleiben. Mit der Zeit gehen. Was Menschen nicht immer gelingt, weil sie bequem werden, meisterte die Stereoanlage mit links. Sie passte sich an. In Zeiten von WLAN- und Bluetooth-Lautsprechern hat die klassische Stereoanlage scheinbar an Popularität eingebüßt. Das ist nicht unbedingt verwunderlich. Die mobile Generation der Millennials möchte die Möglichkeit haben, zu jeder Zeit, an jedem Ort, Musik zu hören. Zum Leidwesen vieler Mitmenschen werden transportable Lautsprecher immer populärer. Zeitgleich aber verzeichnet die Musikindustrie eine steigende Nachfrage nach Schallplatten. Die LP feiert ihr Comeback und das spürbar. Vormals geschlossene Schallplatten-Press-Anlagen werden reaktiviert. Dies ist insofern relevant, weil der Plattenspieler tendenziell eine Immobilie ist. Er braucht den festen Stand. Ein Zuhause. In den meisten Fällen braucht er einen Verstärker, der seine Signale in Musik umwandelt und Lautsprecherboxen, die das hörbar machen. Et voilá! Die Stereoanlage ist komplett.

Das Medium ändert sich – die Stereoanlage bleibt

Ist eine Stereoanlage noch zeitgemäß?Für alle, die weiterhin den warmen und weichen Klang einer Lautsprecherbox schätzen und diesen auch gerne sichtbar machen, bleibt die Stereoanlage also weiterhin erste Alternative. Denn auch die Komponenten der modernen Modelle haben sich angepasst. Die CD als Medium ist überholt. Der CD-Player macht den Platz frei für den hochwertigen MP3-Player, der in einem schönen Gewand die Stereoanlage komplettiert und mehr ist, als eine schlichte App auf dem Handy, die 128kbps-Songs in die Umwelt plärrt. Diese sogenannten Music-Streamer, die alle modernen Digitalformate (inkl. MP3) abspielen können, komplettieren auf elegante Weise ihre Stereoanlage und transportieren sie ins 21. Jahrhundert. Bei gut gefüllten Geldbeuteln sogar in High-End-Qualität.

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Die Historie wiederholt sich:

  • Ende 19. – Anfang 20. Jh – Grammophon & Schellackplatte feiern ihren Durchbruch
  • Die 30er Jahre des 20. Jh. – Die Vinyl-Schallplatte kommt auf den Markt
  • 1950er – Das Tonband macht Aufnahmen für jedermann möglich
  • 1960er – Der Cassettenrecorder und mit ihm die Chrom-Cassette
  • 1980er – Der CD-Player – die neue Digitale
  • 1990er – Der MD-Player – Aufnehmen im Digital-Format
  • 2000er – Der MP3-Player – Das Medium verschwindet
  • 2010er – die Vinyl-Schallplatte feiert ihr Comeback
  • 2020er – Die Audio-Kompakt-Chrom-Kassette ist zurück.

Klug ergänzt, erstrahlt die Stereoanlage in neuem Glanz

Auch für den weniger finanzstarken Käufer gibt es einfache Modifikationen, die die vorhandene Stereoanlage fit für die Gegenwart machen. Sogenannte Bluetooth-Adapter, die per Kabel an den Audio-Verstärker angeschlossen werden können, bringen den MP3-Sound auf ihre Stereo-Boxen. Bei Audio-Puristen eine Todsünde, ist es für den durchschnittlichen Musik-Konsumenten eine tolle Alternative, digitale Medien mit analoger Technik zu vereinen.

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Ästhetik vs. Pragmatismus

Die Frage, ob die Stereoanlage noch zeitgemäß ist, ist vor allem eine Frage des Geschmacks und des Platzes. Möchte man einer Stereoanlage den Raum in einer oftmals schon beengten Wohnsituation überhaupt überlassen? Natürlich eignet sich der unauffällige Bluetooth-Lautsprecher auf dem Fensterbrett zur Beschallung des Raumes. Das Handy auf dem Esstisch versorgt die Box mit der Musik aus dem Internet und im Nu ist für Unterhaltung gesorgt. Für Pragmatiker ist das eine wunderbare Lösung. Der Musik-Ästhet, der sowohl den Klang als auch die Optik der Stereoanlage als Raumelement versteht, möchte allerdings das erfahrbare Gesamtpaket. Dieses Paket braucht Platz und man muss willens sein, diesen Platz bereitzustellen.

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Übrigens: Bei Vinyl-Enthusiasten, die, wie oben schon erwähnt, wieder auf dem Vormarsch sind, kommt noch die Plattensammlung hinzu. Auch die nimmt gehörig Platz ein.

Stereo aus bzw. als Prinzip

Reden wir über Stereoanlagen, müssen wir natürlich über das Prinzip „Stereo“ reden. Dies meint ja zunächst nicht anderes, als eine räumliche Wiedergabe der Musik. Das Bedürfnis Klang räumlich zu verorten, kann vorhanden sein, muss aber nicht. Wenn es vorhanden ist, braucht es mindestens zwei Lautsprecher. Das Orchester, die Band, der Chor. Sie alle werden durch das Stereo-Prinzip im Raum verortet. So wird es möglich, zu hören, wo der Gitarrist bei der Aufnahme stand, als sein Solo begann. Dafür braucht es zwingend zwei oder mehr Lautsprecher. Eine Bluetooth-Box allein kann das aufgrund ihrer Kompaktheit gar nicht leisten.

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Das Für und Wieder auf einen Blick

Vorteile Nachteile
Stereoanlage
  • feiner und warmer Stereo-Klang
  • als Raumelement ein haptisches und optisches Erlebnis
  • Musik wie eine Live-Erfahrung
  • fehlerfreie Wiedergabe dank Verkabelung
  • immobil
  • beansprucht viel Platz in der Wohnung
  • Verkabelung jederzeit notwendig
Bluetooth-System
  • zu jeder Zeit, an jedem Ort, verfügbar
  • kabellose Datenübertragung
  • in der Wohnung eine platzsparende Lösung
  • als Multi-Room-System dieselbe Musik in jedem Zimmer
  • wenn der Akku streikt, bleibt die Musik aus
  • eindimensionaler Mono-Klang
  • bei schwachem Bluetooth-Signal wird die Übertragung fehlerhaft

Vernetzung schafft Möglichkeiten

Aufgrund technischen Fortschrittes, ist es heute möglich ganze Wohnungen gleichzeitig zu beschallen. Ein zentrales Abspielgerät (Tablet, Handy etc.) versorgt jedes Zimmer über entsprechend installierte Bluetooth-Boxen mit derselben Musik. Kabellos. Das ist praktisch und erleichtert vieles. Diesen Anspruch allerdings auch noch in Stereo umzusetzen ist aufwendig und teuer. Noch. Sicherlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch das erschwinglich sein wird. Den Ansprüchen von audiophilen Musik-Puristen wird diese Art von Technik noch eine lange Zeit alles andere als genügen. Musik in ihrer gesamten klanglichen Komplexität kabellos hörbar zu machen, ist aufgrund der zu bewegenden Datenmengen in absehbarer Zeit kaum realisierbar.

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Wie hören wir Musik

Denken sie über die Notwendigkeit einer Stereoanlage nach, so sollten Sie sich grundsätzlich fragen, wie viel Zeit Sie bereit sind zu investieren. Für gelegentliches Hören im Vorbeigehen oder bei der Hausarbeit, braucht es keine aufwendige Stereoanlage. Dann reicht die kleine unauffällige oder auch quietschebunte Bluetooth-Box. Eine aus hochwertigen Komponenten bestehende Hifi-Anlage macht dann Sinn, wenn Sie sich Zeit nehmen, die Musik in ihrer ganzen Sinnlichkeit zu erfahren. Wollen Sie lediglich etwas hören, um etwas zu hören, braucht es die Stereoanlage natürlich nicht, denn sie würde bloß die altbekannten „Perlen vor die Säue“ verkörpern.

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